Pressemitteilungen

26.09.2023: Zur Graugansjagd beim Plessenteich am 15.09.

Bejagung kann sinnvoll sein, aber nicht so

Die Naturschutzverbände in der Donau-Iller-Region wissen, dass die Jagd ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz sein kann, und wir erkennen die Artenschutzbemühungen an, die viele Revierpächterinnen und -pächter neben der Jagdausübung leisten. Wir können auch die Notwendigkeit nachvollziehen, die Populationen von Arten, die (land)wirtschaftliche Schäden verursachen, zu kontrollieren.

 

Nichtsdestoweniger verurteilen wir die Vorgänge am Plessenteich am 15.09. auf das Schärfste. In Konzeption und Umsetzung war die dort durchgeführte Jagd auf Graugänse in keiner Weise geeignet, den lokalen Graugansbestand dauerhaft zu beeinflussen und Flurschäden in Zukunft zu verhindern oder zu reduzieren. Sie führte vielmehr zu einer massiven Störung in einem bedeutsamen Rückzugs- und Fortpflanzungsraum für zahlreiche Tierarten und einem wichtigen Rastgebiet für Zugvögel, mitten in der Zugzeit.

 

Wenn die von den Gänsen verursachten Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen tatsächlich einmal so groß sein sollten, dass von den betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben ein jagdliches Eingreifen als nötig erachtet wird, sollte man die Gänse nur auf den betroffenen Feldern und Wiesen bejagen, um wenigstens für einige Zeit einen Vergrämungseffekt zu erzielen; die Anzahl der geschossenen Individuen wird auch mit einer so aufwendigen Aktion wie am Plessenteich, bei der 33 Jagende zehn Gänse erlegt haben, niemals so groß sein, dass die Populationsentwicklung merklich verlangsamt oder gar umgekehrt würde.

 

Wir fordern außerdem, dass in Gebieten wie dem Plessenteich, die dem Naturschutz vorbehalten sind, die Vögel unbedingt unbehelligt bleiben. Ungestörte Rückzugsräume sind absolut notwendig, wenn wir dem Artensterben Einhalt gebieten wollen. Zudem verhindert die Konzentration der Bestände in diesen Gebieten, dass sich Graugänse weit in der Landschaft zerstreuen und noch mehr Flächen in Mitleidenschaft gezogen werden.

 

Zuletzt würden wir uns wünschen, dass die sich um die Jagdaktion am Plessenteich entspinnende Debatte von allen Seiten fachlich fundiert und ohne persönliche Angriffe geführt wird. Nach unserer Auffassung können die Probleme nur gemeinsam angegangen werden; alle Beteiligten müssen in die Suche nach Lösungen einbezogen werden.

 

LBV Günzburg

BUND Naturschutz Neu-Ulm

NABU Ulm/Neu-Ulm

LBV Neu-Ulm

BUND Regionalverband Donau-Iller

20230926 PM Graugansjagd.pdf
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05.04.2023: Aktiver Naturschutz seit 50 Jahren

Die LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm stellt ihr Jubiläumsprogramm vor

Seit 50 Jahren gibt es im Landkreis Neu-Ulm eine Kreisgruppe des bayernweit agierenden Naturschutzverbands LBV (Landesbund für Vogel und Naturschutz e.V.). Für das Jubiläumsjahr haben die Aktiven ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, um die Öffentlichkeit über ihre Arbeit und den Naturschutz im Kreis Neu-Ulm zu informieren. So führen naturkundliche Exkursionen in alle größeren Gebiete, in denen die LBV-Kreisgruppe tätig ist; die LBV-Aktiven wollen dabei nicht nur die Naturschutz-Maßnahmen und ihren Wandel im Laufe der Zeit, sondern auch die vielen dort heimischen Pflanzen und Tiere präsentieren.

 

Den Auftakt macht am 15. April eine Führung um den Natursee Wullenstetten, wo der LBV mit einem Artenschutzprogramm für die bedrohte Fluss-Seeschwalbe erfolgreich ist. (Treffpunkt um 14:00 Uhr am Musikerheim Wullenstetten, Heerstraße 18). Weitere Führungen gibt es im Naturschutzgebiet „Wasenlöcher bei Illerberg“ (06.05.), zu den Trockenrasen am Thalfinger Kugelberg (10.06.) und ins Obenhausener Ried (24.06.). Gleich mehrere der Gebiete werden am 27.08. in einer Radtour von Illertissen nach Wullenstetten abgefahren.

 

Wer die Arbeit des LBV in Bayern und in unserer Region kennenlernen möchte, hat dazu am Sonntag, dem 16. April, um 17 Uhr im Obscura-Kino in Ulm Gelegenheit: Dort wird ein weiteres Mal der erfolgreiche Natur- und Dokumentarfilm „Vogelperspektiven“ gezeigt, der den LBV-Landesvorsitzenden Dr. Norbert Schäffer bei seiner Arbeit begleitet. Ein Infostand der LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm informiert über die Arbeit des LBV Neu-Ulm.

 

Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird zweifellos die Fotoreportage sein, die der bekannte Naturfotograf Ferry Böhme unter dem Titel „Abenteuer Wildnis Heimat“ am 12.05. ab 19:30 Uhr in der Illertisser Schranne zeigt; mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und hinreißenden Tierporträts stellt Böhme darin die schönsten Naturlandschaften Süddeutschlands und ihre Bewohner vor.

 

Attraktive Preise gibt es bei einem Wettbewerb zu gewinnen, bei dem die Teilnehmenden aufgefordert sind, vom 15. April bis zum 31. August 2023 in den LBV-Gebieten möglichst viele verschiedene Arten über die Internetplattform iNaturalist zu melden. Das Jubiläumsprojekt ist auf der Seite neu-ulm.lbv.de verlinkt.

 

Inzwischen liegt auch das neue Jahresheft des LBV Neu-Ulm vor. In ihm findet sich eine ausführliche Chronik der letzten fünfzig Jahre Naturschutz-Engagement in unserem Heimat-Landkreis, von der Biotoppflege mit der Sense bis zum Einsatz moderner Spezialfahrzeuge, und eine ausführliche Würdigung der vier bisherigen Kreisvorsitzenden Max Schanzlin (Vorsitzender 1973-1979), Hubert Ilg (1979-1988), Heinz Keller (1988-2006) und Franz Zeller (2006-2022); in einem Rückblick beleuchtet der aktuelle Vorsitzende Benjamin Mayer Erfolge der Kreisgruppe und Herausforderungen für den Naturschutz im Landkreis. Daneben wird über ornithologische Höhepunkte der Vergangenheit sowie über besondere Natur-Beobachtungen und Brutvorkommen im letzten Jahr berichtet. Für die aufwendige Gestaltung des Hefts zeichnen Jeannette und Leon Wischenbarth verantwortlich.

 

"Ich bin nun schon seit 52 Jahren im LBV tätig und blicke immer wieder stolz auf unsere geleistete Arbeit und die Erfolge im Naturschutz zurück. Zusammen ist es uns gelungen ein wunderbares Naturparadies vor unserer Haustüre dauerhaft zu erhalten."

Franz Maier, LBV-Aktiver der ersten Stunde

 

Das Jahresheft wird an alle LBV-Mitglieder im Landkreis versandt, in vielen Geschäften und Rathäusern ausgelegt und bei den LBV-Veranstaltungen verteilt; wer dennoch keines bekommt, kann sich über die Internetseite des LBV Neu-Ulm neu-ulm.lbv.de an die LBV-Aktiven wenden. Dort finden sich auch weitere Informationen zum Jahresprogramm und zur Arbeit des LBV Neu-Ulm.

 

LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm

Benjamin Mayer

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89250 Senden

07307 955 8833

neu-ulm@lbv.de

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15.12.2022: Auszeichnung bei Naturfoto-Wettbewerb

LBV-Mitglied Michelle Gutjahr in München geehrt

Mit einem Foto aus dem FFH-Gebiet Obenhausener Ried konnte Michelle Gutjahr aus Illertissen bei einem Fotowettbewerb des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) die Jury überzeugen: Zusammen mit elf anderen ausgewählten Bildern aus bayerischen Mooren wird es in einem immerwährenden Kalender mit dem Titel „Metamorphose Moor“ erscheinen und als Teil einer Foto-Ausstellung durch Bayern reisen. Zur Preisverleihung fuhr Michelle Gutjahr am 13. Dezember nach München und bekam neben einer Urkunde eines der ersten Exemplare des Kalenders überreicht.

Die ausgezeichnete Aufnahme zeigt die mit kleinen Pflanzenstücken beklebte Wohnröhre eines Hellbraunen Moor-Sackträgers. In ihr verbirgt sich die Raupe dieses unscheinbaren Kleinschmetterlings vor Fressfeinden. Der Moor-Sackträger ist ein typischer Bewohner von Feuchtwiesen und durch die Zerstörung seiner Lebensräume selten geworden; in der Roten Liste für Deutschland wird er als stark gefährdet (Kategorie 2) geführt.

Michelle Gutjahr ist eine passionierte Hobbyfotografin. „Seit etwa sechs Jahren fotografiere ich mit der digitalen Spiegelreflexkamera, von der ich immer geträumt habe,“ sagt sie über sich. „Nach und nach habe ich mich auf Tiere spezialisiert.“ Ihre Begeisterung für die Natur, besonders für Schmetterlinge, schlägt sich in ihren präzise komponierten Makro- und Wildlife-Aufnahmen nieder.

Das Obenhausener Ried, ein ausgedehnter Niedermoorkomplex zwischen Illertissen und Buch, liefert ihr mit seinem Reichtum an seltenen Tag- und Nachtfaltern zahlreiche Motive für ihre Leidenschaft. Doch sie belässt es nicht dabei, die Natur in Bildern festzuhalten; seit drei Jahren engagiert sie sich beim Naturschutzverband LBV für den Erhalt des Obenhausener Rieds und seiner bedrohten Artenvielfalt.

 

Weitere Informationen

  • Der Kalender „Metamorphose Moor – 10.000 Jahre in einem Bild – Ein immerwährender Kalender“ kann im Internet unter https://www.bestellen.bayern.de erworben werden.
  • Die Ausstellung mit den Siegerfotos des Wettbewerbs macht vom 23. Dezember bis zum 31. Januar in der Niederlassung des LfU in Augsburg (Bürgermeister-Ulrich-Straße 160) Station.
  • Michelle Gutjahr zeigt eine Auswahl ihrer schönsten Bilder auf Instagram unter @mimi_nature1706.
  • Informationen zum Obenhausener Ried gibt es beim LBV Neu-Ulm unter neu-ulm.lbv.de.

 

LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm

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04.11.2022: Erfolgreicher Abschluss der Biotoppflege-Saison

LBV-Freiwillige setzen sich für Lungenenzian und Helmknabenkraut ein

Zwanzig Aktive, darunter auch Elchingens 1. Bürgermeister Joachim Eisenkolb, setzten sich 29. Oktober am Thalfinger Kugelberg für den Schutz bedrohter Pflanzen und Tiere ein; sie rechten Heu zusammen, luden die Haufen mit Heugabeln auf Planen und schleppten diese mit einem Kleintraktor zum Abholplatz. Mit den Arbeiten wurde bei herrlichem Wetter die diesjährige Reihe der großen Biotoppflege-Einsätze des Naturschutzverbandes LBV im Kreis Neu-Ulm erfolgreich abgeschlossen. Von Anfang September bis Ende Oktober leisteten die Freiwilligen dabei insgesamt mehrere hundert Stunden ehrenamtlicher Arbeit.

 

Die Spanne der durch diese Arbeit geschützten Biotoptypen ist dabei groß: Am einen Ende des Spektrums stehen die Feuchtwiesen im Naturschutzgebiet "Wasenlöcher bei Illerberg" und im FFH-Gebiet Obenhausener Ried, die mit botanischen Seltenheiten wie dem Lungenenzian und stark gefährdeten Schmetterlingen wie dem Goldenen Scheckenfalter aufwarten können. Am anderen Ende der Skala liegen die mageren und trockenen Wiesen im Donau-Auwald bei Elchingen und auf dem Kugelberg bei Thalfingen, wo die Naturschutz-Bemühungen unter anderem Orchideen wie dem Helmknabenkraut gelten. Bei allen Einsätzen ging es auch dieses Jahr wieder darum, durch Mahd den Gehölzaufwuchs auf den artenreichen Wiesen zurückzudrängen und die Flächen durch Abtransport des Mähguts vor einer Überversorgung mit Nährstoffen zu bewahren.

 

Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte und die Planungen mehrmals durcheinanderbrachte, konnte am Ende das vorgenommene Pensum bewältigt werden. Entscheidend war dafür in diesem Jahr auch das Engagement von 32 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Illertal-Gymnasiums Vöhringen, die am 14. September einen Vormittag lang im Obenhausener Ried zu den Heugabeln gegriffen hatten. Der Dank der LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm gilt darüber hinaus den Gemeinden Buch, Elchingen und Vöhringen, die die LBV-Aktiven in vielfältiger Weise unterstützt haben.

 

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31.10.2022: Erfolgsmodell am Natursee

Die LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm präsentiert sich auf der Landesdelegiertenversammlung

Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium des bayerischen Naturschutzverbands LBV und tagt einmal jährlich. Dieses Mal fand die Veranstaltung am 22. Oktober in Amberg statt. 72 Kreisgruppen aus ganz Bayern entsandten gewählte Vertreterinnen und Vertreter, um die großen inhaltlichen Linien des Verbands zu diskutieren und den Vorstand auf Landesebene neu zu wählen. Für die LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm nahmen die beiden Delegierten Franz Maier und Leon Wischenbarth sowie die stellvertretende Vorsitzende, Karoline Bode, teil.

 

Sie beteiligten sich dieses Jahr aber nicht nur an Diskussionen und Abstimmungen, sondern stellten auch auf dem „Markt der Möglichkeiten“ den LBV-Mitgliedern aus ganz Bayern eine neuartige Bauweise für Flussseeschwalben-Brutflöße vor. Ein erstes solches Floß schwimmt seit dem Frühjahr auf dem Natursee Wullenstetten und wurde von den Flussseeschwalben sofort gut angenommen. Gebaut hat es Norbert Alt, ein LBV-Aktiver und passionierter Tüftler aus Dietenheim.

 

Das Besondere an der neuen Kunstinsel ist zum einen der Aufbau aus mehreren etwa 1 m² großen Einzelmodulen und zum anderen die Verwendung von Styrodur-Platten als Schwimmkörper; beide Maßnahmen reduzieren das Gewicht erheblich und erleichtern dadurch die Handhabung. Entsprechend groß war das Interesse in Amberg an den zwei Aufrollplakaten, auf denen der Wullenstettener Natursee sowie die Floßkonstruktion vorgestellt wurden, und an dem verkleinerten Modell eines Floßbauteiles, das die drei LBV-Mitglieder der Neu-Ulmer Kreisgruppe dabeihatten. Denn in Bayern brüten die gefährdeten Flussseeschwalben fast nur noch auf künstlichen Nisthilfen; die meisten von ihnen werden von LBV-Gruppen betreut.

 

Aber auch auf dieser Delegiertenversammlung gab es natürlich Abstimmungen. Eine davon kann durchaus als historisch bezeichnet werden: Die Abkürzung LBV steht ab jetzt für „Landesbund für Vogel- und Naturschutz“; der neue Zusatz „Natur-“ soll nun auch im Namen abbilden, dass der LBV schon seit langem ein breit aufgestellter Naturschutzverband ist, der sich in seiner Arbeit um andere Organismengruppen genauso wie um Vögel kümmert. Außerdem standen die Neuwahlen des Landesvorstandes auf der Tagesordnung. Dabei wurde der bisherige Landesvorsitzende Dr. Norbert Schäffer mit 97,8 Prozent der LBV-Delegiertenstimmen wiedergewählt.

 

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09.10.2022: Bitte nicht abschneiden!

Insekten brauchen Winterquartiere

Viele unserer heimischen Insekten überwintern als Larve, Ei oder ausgewachsenes Insekt in abgestorbenen Pflanzenstängeln oder an vertrockneten Grashalmen. Diejenigen Schwalbenschwanz-Raupen etwa, die erst im Spätsommer schlüpfen, schaffen es meist nicht mehr, ihre Entwicklung zum fertigen Schmetterling im laufenden Kalenderjahr abzuschließen; sie verpuppen sich und verbringen die kälteren Monate im Zustand der Puppenruhe, aufgehängt an ihren Nahrungspflanzen; dazu gehören zum Beispiel Wilde Möhre oder Fenchel (Bild); erst im nächsten Frühjahr schlüpfen dann die prächtigen Falter.

 

Wenn nun diese Winterquartiere im Garten oder auch an Straßen- und Wegrändern abgeschnitten oder abgemäht werden, gehen zahlreiche Insekten-Individuen verloren, die nötig wären, um im folgenden Jahr stabile Populationen aufzubauen. Dies ist einer der wenig bekannten Gründe für den dramatischen Verlust an Naturvielfalt, der auch hier in Mitteleuropa zu verzeichnen ist.

 

Doch dem Einbruch der Schmetterlings-, Wildbienen- oder Käferpopulationen kann jede einzelne Person in ihrem direkten Umfeld Einhalt gebieten: etwa indem bei der Gartenpflege möglichst viel Pflanzenmaterial über den Winter stehen gelassen wird, damit die Insekten überleben. Die verblühten und abgestorbenen Pflanzen bieten darüber hinaus nicht nur überwinternden Wirbellosen Vorteile: Igel bauen sich in wilden Gartenecken gerne ihr Nest für den Winterschlaf; die Samen von Lavendel und anderen Stauden werden außerdem gerne von Finkenvögeln wie dem Girlitz abgeerntet.

 

Für die Verjüngung der Pflanzen ist es völlig ausreichend, die Stängel im nächsten Frühjahr abzuschneiden; und wer beim Gärtnern ein bisschen kreativ ist, setzt Samenstände und trockene Halme außerhalb der Wachstumsperiode als dekorative Gestaltungselemente ein. Tipps dazu, wie der Garten zum Nutzen der Natur winterfest gemacht werden kann, sind auf der Internetseite des LBV unter https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/der-winterfeste-garten/ zu finden.

 

Eine besondere Vorbildfunktion sehen wir übrigens bei den kommunalen Bauhöfen und den Straßenmeistereien: Im Herbst sollte an Straßenrändern und auf öffentlichen Grünflächen nur so viel gemäht werden, wie unbedingt nötig ist, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Nur so können wir den Verlust der Biodiversität gemeinsam aufhalten.

 

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